Schullandheim Wangerooge
In der heutigen Zeit ist es zunehmend von großer Bedeutung, dass junge Menschen Erfahrungen in der Gemeinschaft sammeln, dass sie das Miteinander als etwas Positives erleben und dass sie lernen, in der Gruppe ihre Position und ihre Aufgaben zu finden. Der Schullandheimaufenthalt bietet eine Verbindung zwischen Wohnen, Lernen, Arbeit und Freizeit, die in der Schule nicht zu realisieren ist. Daraus ergeben sich folgende Aspekte:
Schüler und Lehrer begegnen sich bei einem Schullandheimaufenthalt in einem weit umfassenderen Rahmen als in der Schule und erfahren dabei bislang unbekannte Fähigkeiten und Begabungen des Einzelnen. Junge Menschen lernen Grenzen kennen und müssen sinnvolle Ordnungsprinzipien für eine Gemeinschaft akzeptieren. Kindern muss geholfen werden, Konflikte akzeptabel auszutragen und auch mit Ängsten und Vorbehalten umzugehen. Dazu braucht es Zeit und Nähe; beides bietet der Schullandheimaufenthalt. Schüler und Lehrer lernen sich in anderer Situation kennen, das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe wird durch die Erfahrungen und Erlebnisse gestärkt.
Unser Schullandheimaufenthalt soll mit seinem pädagogischen Konzept die Chance bieten, Erziehungs- und Bildungsziele wie Achtung vor den Mitmenschen, Verantwortung der Natur gegenüber und Schaffung eines ökologischen Bewusstseins – gerade in einem Schutzgebiet wie dem Nationalpark – zu fördern.
Wegen der Dauer des Aufenthaltes besteht die Verpflichtung zur weiteren Erteilung des Unterrichts. Es wird versucht, durch umsichtige Auswahl der mitfahrenden Lehrkräfte möglichst viele Fachbereiche der Stundentafel der Schüler abzudecken. In den Fächern Biologie, Erdkunde und Sport bietet sich besonders der Unterricht „vor Ort“ an, praktische Erfahrungen und Anschauungen stehen im Vordergrund.
Oft sind die Freizeit- und Unterrichtsangebote in ihrem pädagogischen Gehalt kaum zu trennen (Bsp. Kutterfahrt, Wattwanderung, Besuch des Nationalparkmuseums Rosenhaus), da durch geschultes Personal die im Unterricht vermittelten Kenntnisse ergänzt und vertieft werden.
Spiele, Sport und Gestaltungsangebote am Abend eröffnen den Schülern die Erfahrung, auch ohne Medienkonsum Freizeit sinnvoll und zufriedenstellend verbringen zu können.
Vor Ort finden Veranstaltungen zum Thema „soziales Lernen“ statt, um die Kinder in besonderer Weise zu befähigen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Dazu gehört auch der Umgang mit Konfliktsituationen. Hier werden die Schülerinnen und Schüler angeleitet künftig besser mit solchen Situationen umzugehen, Konflikte zu vermeiden und zu lösen. Dies geschieht durch erlebnispädagogische Übungen.