Gemeinsames Lernen
4.2. Sonderpädagogische Förderung – Gemeinsames Lernen
Die Signatarstaaten der UN-Übereinkunft von 2009, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, verpflichten sich, ein inklusives pädagogisches System zu errichten, in dem der gemeinsame Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit sozialen, psychischen oder körperlichen Einschränkungen nicht nur ermöglicht, sondern als Regelfall definiert wird. Die Umsetzung individueller Förderung von Kindern mit- und ohne Förderschwerpunkt erfolgt durch den gemeinsamen Unterricht.
Diese Schülerinnen und Schüler hatten in der Vergangenheit ab der Klasse 5 lediglich die Möglichkeit an einer entsprechenden Förderschule unterrichtet zu werden.
Handelte es sich früher in der Regel um eine sonderpädagogische Förderung im Bereich Lernen (zieldifferent), zeigt sich mittlerweile ein deutlicher Zuwachs im Bereich Emotionale und Soziale Entwicklung (zielgleich) und im Bereich Sprache.
Die zu fördernden Schüler besuchen Regelklassen, die möglichst klein sind. Die Unterstützung in den Klassen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit einem/er Förderschullehrer/in. Ein vordergründiges Ziel von Integration bzw. Inklusion ist das Erlernen von gegenseitiger Akzeptanz, die die Basis des sozialen Miteinanders darstellt.
Alle Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Erwartungen, Ängsten und Motivationen zur Schule. Jeder hat für sich ein individuelles Modell von seiner Umgebungswelt. Gerade in integrativen Lerngruppen haben diese Modelle eine große Spanne und müssen differenziert betrachtet werden.
Um den Schülerinnen und Schülern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, bedarf es einer stark schülerzentrierten Ausrichtung. Insbesondere Kinder mit Förderbedarf benötigen Akzeptanz, Orientierung, Struktur, emotionale Sicherheit und Halt. Sie sind häufig abhängig von einem positiven Lernklima, das Offenheit und Anderssein erlaubt.
Das vordergründige Leitziel für die Integrativen Lerngruppen an der Edith-Stein- Realschule lautet:
So viel Gemeinsamkeit wie möglich - so viel individuelle Förderung wie nötig.
Differenzierungsmöglichkeiten
Zur Veranschaulichung sind im Folgenden mögliche Fördermaßnahmen, Differenzierungsmöglichkeiten und Hilfestellungen für Schülerinnen und Schüler einer integrativen Lerngruppe aufgeführt:
Die Unterrichtsorganisation an der Edith-Stein-Realschule ist so gestaltet, dass individuelle Lern- und Entwicklungsschritte durch individuelle Förderpläne mit Schwerpunktsetzungen transparent und kleinschrittig erarbeitet werden, um auf Teilerfolge aufzubauen und damit das Selbstbewusstsein zu stärken.
Individualisierung erfolgt durch:
Der Gemeinsame Unterricht an der Edith-Stein-Realschule vereint innere und äußere Differenzierung durch gemeinsame Unterrichtsinhalte.
Der Klassenraum dient als gemeinsamer Lernort und schafft Sicherheit.
Das Lehrerteam unterrichtet alle Schüler und Schülerinnen zusammen ohne Ausgrenzung.
Diversität wird praktisch gelebt, indem alle eine realistische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Gegebenheiten erfahren und bewältigen müssen. Die Schüler und Schülerinnen erleben Schule als Ort der Kommunikation und Interaktion. Hier können sie lernen, ihre eigenen Stärken und Schwächen und die der anderen anzuerkennen, Frustrationen zu ertragen, zu kooperieren, Hilfe zu leisten oder zu erhalten und Solidarität zu üben und zu erfahren.
Intensive Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, Therapeuten, Förderschullehrern/innen und allen Fachlehrern/innen sichern eine möglichst schnelle und nachhaltige Integration und Förderung.
Das ausführliche Inklusionskonzept der Edith-Stein-Realschule befindet sich im Anhang des Schulprogramms.